La Strada Novissima

Eingebettet in die Talsohle, am Schnittpunkt der Flussbetten von Brenno und Ticino, ist Biasca von Bergen umgeben. Dank der umliegenden Flüsse und Berge entwickelte sich das historische Zentrum zunächst entlang der Hauptverkehrsachsen Via San Gottardo, Via Bellinzona und Via Lucomagno. Die Strada Novissima erinnert an einige Gestaltungsideen aus der städtebaulichen und architektonischen Forschung der frühen 1980er Jahre, die wir in die Definition des Projekts im Bosciorina-Kompartiment integriert haben.

Die Volumina, welche in der Ausschreibung angegebenen Kompartimenten angeordnet sind, zeichnen einen erkennbaren öffentlichen Raum, wobei die Durchlässigkeit der Wohnsiedlung erhalten bleibt und es möglich ist, den Bedürfnissen künftiger Erweiterungen gerecht zu werden. Die Haupteingänge der Schule, der Turnhalle, der Bibliothek und der öffentlichen Räume und des Altersheims, wie z. B. der Bar und des Coiffeursalons, sind alle auf den Platz ausgerichtet. Die Haltestelle der öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Platz wird es den künftigen Nutzern ermöglichen, den Schulkomplex leicht zu erreichen.

Die genaue Positionierung der vier Gebäude, die sich auf die Via G. Lepori beziehen, schafft eine Strassenfront von klarem öffentlichem Wert. Das Gebäude, in welchem die Bibliothek und die Sporthalle untergebracht sind, die täglich eine Vielzahl von Aktivitäten anbieten, wird diesen neuen öffentlichen Raum kontinuierlich aktivieren. Mit dem künftigen Bau des Altersheims werden das programmatische Angebot und der soziale und generationenübergreifende Austausch vervollständigt.

Der materielle Aspekt verstärkt die räumliche Wahrnehmung des Komplexes. Der volumetrische Grundriss bietet die Möglichkeit, alle Gebäude zu durchqueren, so dass eine Art "rue enterieure", die "Strada Novissima", entsteht, die von aussen ins Innere der Gebäude führt, Stadtplanung wird Architektur und umgekehrt.

Die Gebäude sind als lebendige Siedlungen konzipiert, deren räumliche Struktur an den öffentlichen Raum erinnert. Der Kreislauf wurde in einen Ort verwandelt, an dem eine Vielzahl von pädagogischen Aktivitäten stattfinden kann, um die Bereiche anzubieten, die für den spontanen Erfahrungsaustausch und die dynamische Organisation der Schulbildung notwendig sind.

Um die Wiederholung zwischen den Gebäuden zu betonen, wird, ausgehend von den klassischen Galerietypologien der Region, eine Architektursprache vorgeschlagen, die die Räumlichkeit des Kerns getreu wieder aufgreift und in einem zeitgenössischen Schlüssel zu den heutigen Bedürfnissen dekliniert wird, der sich an die verschiedenen Nutzungen anpasst.

Die grosszügigen Überhänge und Laubengänge schützen die Nutzer nicht nur vor ungünstigen Witterungsbedingungen, sondern schirmen auch die Räume in den oberen Stockwerken vor Sonneneinstrahlung ab, so dass die Gebäudehülle erhalten bleibt und der horizontale Charakter des Talbodens durch die Betonung der umliegenden Berggipfel hervorgehoben wird.

ORT

Biasca

WETTBEWERB

Offenes Verfahren

PROJEKTIERUNG

2021

BAUHERR

Kanton Tessin

TOCCHETTI ARCHITEKTEN UND BAUINGENIEURE

Simone Tocchetti. Alessio Crespi, Dario Bruni

LANDSCHAFTSARCHITEKT

De Molfetta & Strode

BAUINGENIEURE

IM Maggia Engineering SA

HAUSTECHNIK

VRT SA

ELEKTROPLANUNG

Elettroconsulenze Solcà SA

BAUPHYSIK

EVOLVE SA

VISUALISIERUNG

DIMA Visualization